Studie betreffend der Prüfung von Diskriminierungen in Kollektivverträgen
Der Gender Pay Gap in Österreich zählt zu einem der höchsten EU-weit. Relevante Forschungen und Analysen führen diesen auf eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren zurück: besonders relevant sind sektorenspezifische Unterschiede, die hohe Teilzeitbeschäftigungsquote von Frauen sowie der hohe Anteil von Frauen in Branchen mit niedrigem Lohnniveau.
Ein großer Teil des Gender Pay Gaps bleibt „unerklärt“, beruht also auf Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.
Zur Rolle, die Kollektivverträge in diesem Zusammenhang spielen, existiert wenig Forschung. Den bestehenden Forschungsergebnissen
zufolge wird der Beitrag der Kollektivverträge zu Gleichstellung von Frauen und Männern allerdings als sehr relevant eingeschätzt.
Auch innerhalb der Gewerkschaften wurde der Frage der Gleichstellungswirkung von Kollektivverträgen seit der Verankerung von Gender Mainstreaming als inhaltliche und strukturelle Strategie verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt.
Dabei geht es nicht nur um entsprechende Bestimmungen innerhalb von Kollektivverträgen, sondern auch um die (unterschiedliche) Gestaltung im Vergleich der verschiedenen Kollektivverträge, die Einfluss auf die Arbeits- und Einkommensbedingungen für weibliche und männliche Beschäftigte in den unterschiedlichen Branchen hat.
Zielsetzung der Studie ist es, mittels Analyse von 50 ausgewählten Kollektivverträgen mittelbare sowie unmittelbare Diskriminierungen zu erkennen und daraus Handlungsmaßnahmen für weitere Schritte zu einer gleichstellungsorientierten bzw. gerechteren Entlohnung zu leisten, 10 Kollektivverträge werden vertiefend mit dem in Deutschland entwickelten Entgeltgleichheits-Check überprüft.
L&R Sozialforschung arbeitete hierzu gemeinsam mit der deutschen Expertin Dr. Andrea Jochmann-Döll (GEFA Forschung + Beratung) zusammen, die diesen Check mitentwickelt hat.
Mitarbeiter*innen: Claudia Sorger, Lisa Danzer, Nadja Bergmann, Nicolas Pretterhofer
von: 2019 bis: 2020