Working Poor in Wien
Vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren stark gestiegenen Zahl von SozialhilfebezieherInnen in Wien und insbesondere der Personen mit Richtsatzergänzung beleuchtete dieses Projekt die spezielle Situation jener WienerInnen, die Sozialhilfe parallel zu einem Erwerbseinkommen beziehen. Sie wurden im Rahmen dieses Studienzugangs als „Working Poor“ bezeichnet, da ihre Beschäftigung kein existenzsicherndes Einkommen gewährleistet und sie trotz Integration ins Erwerbssystem auf die Unterstützung aus dem letzen sozialen Auffangnetz der Sozialhilfe angewiesen sind.
Die Definition von „Sozialhilfebezug mit parallelem Erwerbseinkommen“ liegt keineswegs auf der Hand. So sollte die zeitliche Dimension Berücksichtigung finden und Armut als Prozess bzw. als Lebensphase verstanden werden. Die Bandbreite möglicher „working-poor“-Konstellationen reicht von einem Tag der Überschneidung bis zu einer 100%igen Abdeckung eines SH-Bezugs durch gleichzeitiges Erwerbseineinkommen, von einer geringfügigen bis zu einer vollzeitigen Beschäftigung, von einem einmaligen kurzfristigen Sozialhilfebezug bis zu einem dauerhaftem oder wiederholtem Bezug, etc.. Da sich die Problemlagen und damit auch die Unterstützungsbedarfe hierbei deutlich unterscheiden (können), war eine diesbezügliche Klärung bzw. Typisierung von Verlaufsformen auf der Basis von Längsschnittdaten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger ein zentrales Ziel dieses Forschungsprojekts.
Des Weiteren wurde in einer Befragung betroffener Personen den individuellen Ursachen für ihre „working poor“ – Situation nachgegangen und nach Ansätzen zur optimalen Unterstützung im Hinblick auf eine Verbesserung der sozialen Sicherung gesucht. ExpertInnenInterviews dienten einer Validierung und Erweiterung der Ergebnisse.
Mitarbeiter*innen: Andreas Riesenfelder, Ina Matt, Petra Wetzel, Susanne Schmatz
von: 2009 bis: 2011
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