ThemenForen der Gender Mainstreaming Koordinationsstelle

Die Koordinationsstelle für Gender Mainstreaming im ESF (www.gem.or.at) bietet seit dem Jahr 2004 themenspezifische Veranstaltungen zu unterschiedlichen arbeitsmarktpolitischen Fragestellungen unter dem Blickwinkel der Geschlechterperspektive an. Ziel der ThemenForen ist es, sich auf Basis von inhaltlichen Inputs mit FachexpertInnen zu den genannten Themen auszutauschen. Dazu werden ReferentInnen mit sowohl theoretischem als auch umsetzungsorientiertem Erfahrungshintergrund eingeladen. Bislang wurden ThemenForen zu 9 verschiedenen Themen durchgeführt. Diese werden im Folgenden kurz beschrieben.

Da das Thema „Behinderung und Geschlechterrollen“ bislang wenig diskutiert und behandelt wurde, war es ein wichtiges Anliegen der GeM-Koordinatorinnen, dieses aufzugreifen. Im Juli und im September 2004 wurden daher zwei ThemenForen „Behinderung und Geschlechterrollen – Wunsch und Realität“ veranstaltet, bei welchen mit ExpertInnen und Interessierten von Bundessozialämtern, zuständigen Ministerien, Projektträgern, Initiativen und Sozialpartnern zu folgenden Fragen diskutiert wurde:

  • Behinderung und Geschlecht am Arbeitsmarkt – Verstärkung geschlechtsspezifischer Rollenzuschreibungen?
  • Konzeption von und Akquise für (arbeitsmarktpolitische) Maßnahmen – Konzentration auf Männer?
  • Eltern von Kindern mit Behinderung – reine Frauensache?

Ziel des dritten ThemenForums „Evaluierungen und Gender Mainstreaming: Voraussetzungen, Qualitätsstandards und Perspektiven“ am 15. Dezember 2004 war es, sich auf Basis von inhaltlichen Inputs mit FachexpertInnen zu den genannten Themen auszutauschen sowie eine gemeinsame bedarfsgerechte Erarbeitung von Qualitätsstandards für Monitoringsysteme und Evaluierungen unter der Gleichstellungsperspektive zu diskutieren. Es ging um die Erfahrungen, die bislang mit Monitoringsystemen und Evaluierungen unter Gleichstellungsgesichtspunkten gesammelt werden konnten, die Mindeststandards, die für Monitoring und Evaluierungen unter einem Gender Mainstreaming Blickwinkel formuliert werden können sowie die Anforderungen an (zukünftige) Monitoringsysteme und Evaluierungen.

Der Schwerpunkt des ThemenForums „Gender Mainstreaming und Diversity – Spannungsfelder zwischen theoretischem Anspruch und konkreter Umsetzung„ am 10. 03. 2005 lag darauf, der Frage nachzugehen, ob und wie sich für bisher diskriminierte Gruppen durch die Umsetzung von Gender Mainstreaming und Diversitykonzepten die Chancen am Arbeitsmarkt erhöhen. Es wurden die theoretischen Grundlagen von Diversity und GM vorgestellt, die praktischen Erfahrungen von Unternehmen/Konzernen berichtet, sowie der Nutzen von Gender Mainstreaming und Diversity für Unternehmen/Konzerne herausgearbeitet.

Das ThemenForum „Gender Budgeting – Status quo, Chancen und Herausforderungen„ am 16. Juni 2005 beschäftigte sich mit theoretischen Grundlagen von Gender Budgeting, der derzeitigen Situation in Österreich aber auch international, mit den praktischen Erfahrungen, die bislang mit der Umsetzung von Gender Budgeting gesammelt wurden sowie den Möglichkeiten, die sich durch die Umsetzung von Gender Budgeting in Hinblick auf Chancengleichheit am Arbeitsmarkt ergeben. „Lebenslanges Lernen – Chancen und Herausforderungen bei der Umsetzung von Gender Mainstreaming“.

Das ThemenForum am 29. September 2005 beschäftigte sich mit geschlechtstypischen Strukturen im Konzept des Lebenslangen Lernens, der geschlechtergerechten Gestaltung von Bildungssituationen sowie der Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Bildungsarbeit der Bildungsträger.

Zum Thema „Geschlechtstypische Segregation am Arbeitsmarkt – Chancen und Herausforderungen für Gender Mainstreaming“ wurde am 15. Dezember 2005 zu den Ursachen und Gründen der geschlechtstypischen Segregation am Arbeitsmarkt, den damit verbundenen Phänomenen, den Gemeinsamkeiten, Unterschieden und Stereotypen in traditionell männlich und weiblich konnotierten bzw. geschlechtsuntypischen Berufen sowie den Ansatzpunkten, die Gender Mainstreaming hier bietet, diskutiert.

Am 30. März 2006 ging es beim ThemenForum „Gender Pay Gap – Ansatzmöglichkeiten zur Reduktion geschlechtsbedingter Einkommensunterschiede“ um die geschlechtsspezifische Einkommenssituation am österreichischen Arbeitsmarkt, die Ursachen und Gründe für geschlechtsbedingte Einkommensunterschiede, wirkungsvolles Gegensteuern und die Ansatzpunkte, die Gender Mainstreaming hier bietet.

Der Schwerpunkt der Veranstaltung „Erwerbs- und Betreuungsarbeit – ein unlösbarer Konflikt?“ am 31. Mai 2006 lag insbesondere auf der Frage, welche Ansatzpunkte gefunden werden können, um der geschlechtsspezifischen Aufteilung von Erwerbs- und Betreuungsarbeit entgegen zu wirken. Wie kann die bezahlte Erwerbsarbeit und die unbezahlte Betreuungsarbeit gerechter zwischen Frauen und Männern aufgeteilt werden?

Das GeM–ThemenForum „Frauenzeit – Männerzeit: Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Arbeitszeit“ am 4. Oktober 2006 beleuchtete die aktuelle Situation der Arbeitszeit von Frauen und Männern in Österreich und international sowie mögliche Ansatzpunkte zur Erzielung einer gerechteren Verteilung der Arbeitszeit zwischen Frauen und Männern.

Themen: Arbeitsmarkt, EU-Programme, Frauen, Gender
Auftraggeber:innen: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
Mitarbeiter:innen: Claudia Sorger, Hedwig Hasil, Nadja Bergmann, Peter Prenner
Status: beendet
von: 2004 bis: 2006