mobility4work. Mobilität für die digitalisierte Arbeitswelt
Unter dem Überbegriff „Industrie 4.0“ wird eine breite Palette an Sachverhalten und möglichen Entwicklungen gesteigerter Informatisierung und Digitalisierung subsumiert. Diese Änderungen treffen nicht nur den Industriesektor im engeren Sinn – wie das Label Industrie 4.0 vielleicht vermuten lässt – sondern genauso den Dienstleistungssektor, der bislang in der öffentlichen Diskussion etwas vernachlässigt wurde. Flexible Arbeitszeiten, wie etwa ein Abgehen vom klassischen ‚nine-to-five‘ Arbeitszeitkonzept, und zusehends flexible Arbeitsorte, wie beispielsweise neuartige Möglichkeiten des Arbeitens im Rahmen der so genannten „Plattformökonomie“ oder kurzfristige Anmietungen von Co-working Spaces, lassen verstärkte Flexibilitätserfordernisse an den (öffentlichen) Verkehr erwarten. Schon bislang ist ‚mangelnde Flexibilität‘ ein zentrales Argument gegen die Nutzung des öffentlichen Verkehrs. ‚Klassische Pendelzeiten‘ könnten künftig zusehends obsolet werden, ‚Mobility on demand‘ hingegen eine der tragenden Leitlinien für ein bedarfsorientiertes Verkehrsangebot. Die Zukunft der Arbeitsorganisation und -gestaltung stellt jedenfalls einen zentralen Rahmen für die Anfordernisse an die Mobilität der Zukunft dar.
Ziel des Projekts ist es, den Mobilitätsbedarf in einer digitalisierten Arbeitswelt und die Anforderungen „Multimodaler Lebensstile“ aufzubereiten, um den Weg für neue innovative Konzepte der Personenmobilität zu bahnen.
Damit Bedarfsorientiertheit, Nutzbarkeit und Zugänglichkeit des (öffentlichen) Verkehrssystems vor dem Hintergrund einer digitalisierten Arbeitswelt weiterhin sichergestellt ist, werden als Basis für Planung und Entwicklung fundierte Kenntnisse sowie konkrete Konzepte angebotsseitiger Adaptierungen in der Personenmobilität überlegt. In mobility4work werden Veränderungsprozesse interdisziplinär beleuchtet und Entwicklungspotenziale für den Personenverkehr abgeleitet:
- In einer Sozial-Empirischen Analyse werden Veränderungen am Arbeitsmarkt durch Industrie 4.0 und (potentielle) Auswirkungen auf die Personenmobilität von ArbeitnehmerInnen / Beschäftigten untersucht.
- Zusammenhänge und Wirkungsketten werden anhand von Fallbeispielen empirisch überprüft und mittels kleinräumiger Verkehrserzeugungsmodelle die Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten quantitativ erfasst.
- Ergänzend dazu wird die räumliche- und stadtplanerische Ebene im Zusammenhang mit der zu erwartenden zunehmenden Funktionsdurchmischung von Wohnen, Arbeiten und Mobilität betrachtet.
- In Kooperation mit dem MobiLab OÖ werden angebotsseitige Entwicklungen von „Komponenten, Dienstleistungen, oder gesamtsystemische Konzepte für multimodale und integrierte Personenmobilitätsangebote“ sowie neue Geschäftsmodelle ausgelotet, welche die Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrssektors stärken.
Das Projekt wird umgesetzt gemeinsam mit:
- Edeltraud Haselsteiner I URBANITY
- Harald Frey, Manuel Hammel I TU-Wien, Institut für Verkehrswissenschaften, Forschungsbereich für Verkehrsplanung
- MobiLab OÖ
Das Projekt wird gefördert im Rahmen der Programmlinie ‚Mobilität der Zukunft‘ durch bmvit und FFG.
von: 2018 bis: 2020
Downloads: