Bewertung und Anerkennung von Qualifikationen in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens

Hintergrund des Forschungsvorhabens bildet die Tatsache, dass sich Österreich vermehrt mit arbeitssuchenden Personen aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens (Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien und Kosovo) konfrontiert sieht. In diesem Zusammenhang werden von Job-BewerberInnen oftmals Leistungs- und Ausbildungsnachweise aus ihrem jeweiligen Herkunftsland vorgelegt, die am österreichischen Arbeitsmarkt als Bestätigung ihrer Qualifikation dienen sollen. Diese Nachweise sind nicht nur im Zuge eines Bewilligungsverfahrens durch das AMS, sondern auch generell aus Sicht der österreichischen ArbeitgeberInnen schwer in ihrer tatsächlichen Aussagekraft zu bewerten, da sich die Berufsbildungssysteme in den Herkunftsstaaten sowohl im Vergleich zu Österreich als auch untereinander stark voneinander unterscheiden und sie sich darüber hinaus laufend verändern. Die Frage, die sich neben der allgemeinen Funktionsweise der offiziellen Ausbildungssysteme in diesen Staaten stellt, ist, ob die Ausbildungswege für ein entsprechendes Berufsprofil als gleichwertig einzustufen sind, wie jene, die es dabei in Österreich zu absolvieren gilt. Um diese komplexe Aufgabenstellung zu bewältigen, wurde ein Modell vorgeschlagen, welches eine laufende Erhebung und Klassifikation von Berufsausbildungsmodellen in den interessierenden Staaten zum Ziel hat.

In den Länderdarstellungen wurden die Schwerpunkte auf folgende inhaltliche Themenbereiche gelegt:

  • institutionelle, rechtliche und politische Rahmenbedingungen in der Berufsbildung
  • Schulsysteme und ihre jeweiligen Ausbildungsstufen
  • Probleme der Berufsbildung
  • Abschlüsse und Zertifikation
  • berufliche Weiterbildung bzw. Erwachsenenbildung
  • Zugang zur beruflichen Selbständigkeit

Die Erhebungsarbeiten beruhten vor allem auf einer Befragung, die in Form von Face-to-Face Interviews, Telefoninterviews und mittels Kommunikation durch Emails durchgeführt und durch eine Sekundäranalyse vorbereitet und ergänzt wurde.

Auftraggeber*innen: Arbeitsmarktservice Österreich
Mitarbeiter*innen: Alisa Sestan, Dragana Vidovic, Ferdinand Lechner, Sanja Selak-Ostojic, Walter Reiter
von: 2014 bis: 2015