Atypische Beschäftigungsverhältnisse und Arbeitsvolumen in Kärnten

Erwerbsarbeit unterliegt in den letzten Dekaden vermehrten quantitativen und qualitativen Veränderungen. Neben dem anhaltenden Problem der Erwerbslosigkeit zeichnet sich eine zunehmende „Entgrenzung der Arbeit“ bzw. ein Bedeutungsverlust des so genannten Normal-arbeitsverhältnisses ab. Vollzeitige, abhängige und unbefristete Arbeitsverhältnisse mit geregelter Arbeitszeit, geregeltem Einkommen und Bestandsschutzgarantien sowie einer häufig damit verbundenen (über-)betrieblichen Interessensvertretung sind zwar nach wie vor die dominierende Beschäftigungsform, haben jedoch in den letzten Jahren zu Gunsten von Arbeitsverhältnissen, die mehr oder weniger von den eben genannten Merkmalen abweichen, an Bedeutung verloren. Diese Abweichungen beziehen sich wesentlich auf die Arbeitszeit, die Kontinuität des Arbeitseinsatzes, den Arbeitsort sowie deren arbeits- und sozialrechtliche Verankerung. Dieser Prozess der Erosion von Normalarbeitsverhältnissen birgt eine Reihe von sozialen Risiken in sich, eröffnet aber auch neue Beschäftigungschancen und individuelle Freiräume.

Als empirische Datenbasis dienten die administrativen Daten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger. L&R Sozialforschung arbeitet seit mehr als 14 Jahren mit diesen Längsschnittdaten. Tagesgenaue Kalenderdaten gestatten ohne umfangreiche und kostspielige Befragungen ausgefeilte Erwerbskarrierenanalysen auch über größere Zeiträume hinweg. Neben typisierenden Karierrenanalysen können Statuswechselprozesse, Zu- und Abströme in vordefinierte Lagen, Einkommensentwicklungen, räumliche Mobilität, Krankenstandsaufkommen, Verdichtungen von Mehrfacheinkommen, Wiedereinstiegsprozesse, Diskontinuitäten und Aggregate für Gesamtstatistiken aufgearbeitet und dargestellt werden.

Zusätzlich wurde dieser Datensatz mit mehrstufigen Arbeitszeitinformationen zu den Beschäftigungsverhältnissen verknüpft. L&R Sozialforschung testete diese neuen Informationen und integrierte sie in die institutseigene Datenbasis. Somit war es möglich, auch Angaben zum Arbeitsvolumen zu machen.

Auftraggeber*innen: Arbeitsmarktservice Kärnten
Mitarbeiter*innen: Andreas Riesenfelder, Petra Wetzel
von: 2007 bis: 2008

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