Wer (er)zählt? Wert und Vielfalt der Arbeit von Frauen 60+ im ländlichen Raum

Frauen der Altersgruppe 60+ in ländlichen Regionen sind eine sehr vielfältige, gleichzeitig aber wenig sichtbare Gruppe. Vor allem die von Frauen 60+ geleistete (bezahlte und unbezahlte) Arbeit wird gesellschaftlich wenig beachtet. So verrichten Frauen in ländlichen Regionen ein hohes Maß unbezahlter oder gering bezahlter Arbeit. Die geringe monetäre Anerkennung der von Frauen in ländlichen Regionen geleisteten Arbeit kann sich besonders in späteren Lebensphasen negativ auf unterschiedliche Lebensbereiche auswirken; etwa auf Lebensqualität, auf Pflege und Betreuung, auf soziale Beziehungen und gesellschaftliche Teilhabe. Hinzu kommen finanzielle Abhängigkeiten und/oder eine höhere Betroffenheit von Altersarmut (EU-SILC 2022), ganz besonders für jene Frauen, die nicht über familiäre oder andere soziale Netzwerke gesellschaftlich eingebunden sind. Neben der geringen finanziellen Anerkennung ist die von Frauen im ländlichen Raum geleistete Arbeit in ihrer Vielfalt kaum sichtbar und wird oft sehr stereotypisiert und vereinheitlicht. Gleichzeitig bringt die Gruppe der Frauen 60+ im ländlichen Raum eine Vielfalt an Lebens- und Arbeitserfahrungen sowie Wissen mit, das an jüngere Generationen weitergegeben und eine wertvolle Ressource für generationsübergreifende Lerneffekte darstellen kann. So sind Frauen der Altersgruppe 60+ wichtige Role Models.

Ziel des Projekts ist es, den Wert und die Vielfalt der von Frauen der Altersgruppe 60+ in ländlichen Regionen geleisteten Arbeit vor den Vorhang zu holen. Im Fokus stehen dabei die Regionen Pinzgau und Pongau.
Im Rahmen des Projekts sollen vielfältige Aktivitäten in beiden Regionen gesetzt werden:

  • Durch partizipative Einbindung möglichst verschiedener Gruppen von Frauen 60+ in zwei ländlichen Regionen wird die Vielfältigkeit der Zielgruppe aufgezeigt.
  • Mittels Biografiearbeit und intergenerationalem Austausch wird Beteiligung und Austausch ermöglicht und Empowerment der Zielgruppe als auch Sensibilisierung anderer Gruppen erreicht.
  • Neben Erzählcafés mit möglichst vielfältigen Frauen der Altersgruppe 60+ sind auch interaktive Veranstaltungen, Schulworkshops, die Erstellung eines Bingospiels sowie eine Fotoausstellung in den Regionen geplant.

L&R Sozialforschung setzt das Projekt gemeinsam mit Solution Sozialforschung & Entwicklung um.

Kooperationspartner in den Regionen:
Barbara Niehues, Frauenservicestelle KoKon
Heidemarie Rest-Hinterseer

Website zum Projekt: https://frauen60plus.at/
Auftraggeber*innen: Bundeskanzleramt – Sektion III für Frauenangelegenheiten und Gleichstellung
Mitarbeiter*innen: Barbara Willsberger, Claudia Sorger, Katharina Aufhauser, Lisa Danzer
von: 2024 bis: 2025